Weite Landschaften, Naturphänomene und eine reiche Kultur gehören zu Argentinien, dem zweitgrößten Land Südamerikas. Wer dieses Land besucht, wird von der Schönheit der Natur und der Vielfalt des Landes begeistert sein.
Argentinien ist bekannt für seine Küche, den Fußball und die freundlichen Menschen. Es das Land, in dem der Tango seinen Ursprung findet. Der Tanz entstand im 19. Jahrhundert in den armen Vierteln von Buenos Aires.
Die Hauptstadt Argentiniens ist berühmt für seine lebendige Musikszene, die vielen Theater und Museen. Für Touristen ist Buenos Aires ein magischer Anziehungspunkt. Doch vor einer Reise nach Argentinien sollten einige gesundheitliche Aspekte berücksichtigt werden.

Gesundheitschecks und Medikamentenvorsorge
Bereits vor der Reise sollten Sie den Gesundheitszustand von Ihnen und allen Mitreisenden überprüfen. Selbstverständlich kann auch ein Gespräch mit einem Arzt sinnvoll sein. Dies ist vor allem dann der Fall, wenn Sie bereits Vorerkrankungen haben.
Bevor die Reise in ein so weit entferntes Land geplant wird, sollten einige Informationen für den Fall der Fälle eingeholt werden. Nehmen Sie am besten den Beipackzettel Ihrer Medikamente mit, falls Sie regelmäßig welche einnehmen müssen. Dadurch können Sie beweisen, dass Sie keine Drogen einführen. Zusätzlich können Sie bei einem Arztbesuch dadurch vermeiden, dass Sie Medikamente bekommen, die Wechselwirkungen mit ihren Medikamenten aufweisen.
Ausreichend Medikamente einpacken
Um unangenehme Situationen zu vermeiden, ist es ratsam, eine ausreichende Menge an Medikamenten mit sich zu führen. Vorsichtshalber sollten diese auf mehrere Gepäckstücke aufgeteilt werden. Ihr Arzt wird Ihnen sicherlich sagen können, ob Sie für die Mitnahme Ihrer Medikamente ein Attest benötigen und dieses gegebenenfalls ausstellen.
Medizinische Versorgung in Argentinien
In Argentinien ist die medizinische Versorgung in den größeren Städten sehr gut. In kleinen Dörfern gibt es aber häufig keine größeren Arztpraxen. Größere Eingriffe können daher meistens nur in den Krankenhäusern oder Kliniken in den Städten unternommen werden.
Selbstverständlich ist eine Auslandskrankenversicherung sehr zu empfehlen. Diese erstattet Ihnen im Ernstfall die Kosten für Arztbesuche und die verschriebenen Medikamente. Achten Sie vor Abschluss unbedingt darauf, dass der Rücktransport nach Europa mit abgesichert ist.
Vor der Reise sollten Sie zudem einen Zahnarztbesuch einplanen. Probleme während der Reise können dadurch eventuell verhindert werden.
Wenn Sie das erste Mal verreisen oder Fragen haben, können Sie sich zusätzlich mit einem medizinischen Tropeninstitut in Verbindung setzen. Das Institut für Tropenmedizin in Berlin ist beispielsweise in guter Ansprechpartner.
Impfvorschriften und Reisehinweise
Vor der Einreise in bestimmte Länder sind gewissen Impfungen Pflicht. Für Argentinien besteht momentan jedoch keine Pflichtimpfung. Da die nördlichen und nordöstlichen Provinzen des Landes jedoch Gelbfiebergebiet sind, wird für alle Reisende, die neun Monate oder älter sind, eine Gelbfieberimpfung empfohlen.
Sollten Sie aus einem anderen Land nach Argentinien einreisen oder bei Ihrer Weiterreise in ein anderes Land wollen, können verschiedene Impfungen Pflicht sein. Daher sollten die Standardimpfungen alle auf dem aktuellen Stand sein. Diese können beim Robert-Koch-Institut nachgesehen werden. Empfohlen werden die Impfungen gegen Dengue-Fieber, Hepatitis A und B und Tollwut. Bei allen Impfungen müssen bestimmte Fristen vor der Einreise eingehalten werden, damit ein ausreichender Impfschutz gewährleistet werden kann. Auch hier ist ein beratendes Gespräch mit einem Arzt sinnvoll, da jeder Gesundheitszustand und jede Reisedauer und -route anders ausfallen kann.
Notrufnummern in Argentinien
Es empfiehlt sich, im Voraus alle Notrufnummern zu notieren. Bei einem tatsächlichen Notfall haben Sie sicherlich keinen Kopf dafür, noch eine Nummer herauszusuchen. Bewahren Sie den Zettel für alle gut zugänglich auf oder machen Sie mehrere Kopien. Die Telefonnummern können sich je nach Region und Stadt unterscheiden. Zu den wichtigsten Nummern gehört die Nummer des Notarztes. Diesen können Sie unter der 107 erreichen. Der allgemeine Notruf steht Ihnen unter der 101 zur Verfügung. Wenn Sie in Buenos Aires unterwegs sind und einen englischsprechenden Kontakt benötigen, können Sie die Nummern 11 5050 3293 sowie 11 5050 9260 anrufen.
Besondere Tipps für Schwangere
Für schwangere Frauen bietet es sich an, nur Reiseziele mit wenig Anstrengung zu bereisen. Je nach Region und Jahreszeit kann es sehr heiß werden in Argentinien. Schauen Sie sich daher vor Planung Ihres Urlaubs die durchschnittlichen Temperaturen an. Selbstverständlich sollten Schwangere während des Flugs ausreichend Wasser trinken. Natürlich müssen alle Mitreisenden genügend trinken, aber Schwangere haben einen erhöhten Flüssigkeitsbedarf. Damit Sie während des Flugs nicht frieren, sollten Sie eine eigene Decke mitnehmen. Um den Kreislauf in Schwung zu halten, können Sie sich einmal die Stunde ein wenig bewegen. Fettige und große Essensportionen sollten während des Flugs vermieden werden, um den Magen nicht zu überfordern.
Schutz vor Krankheiten in Argentinien
Denguefieber und Malaria
Es besteht ein Risiko, in Argentinien an Krankheiten zu erkranken. Ein minimales Ansteckungsrisiko besteht dabei für Malaria. Um sich zu schützen, sollten sie helle, langärmelige Kleidung tragen.
Die Provinz Salta und das Departamento Iguaçu in Misiones sind von einem Ansteckungsrisiko betroffen. Nutzen Sie außerdem ein Anti-Moskito-Mückenschutz und ein imprägniertes Mückennetz.
Wenn Sie sich kontinuierlich einreiben, können Sie auch eine Ansteckung mit dem Dengue-Fieber verhindern. Bei Symptomen wie Hautausschlag, starken Gliederschmerzen und Fieber suchen Sie bitte sofort einen Arzt auf.
Hanta-Virus und Zika-Virus
Vereinzelt treten in Argentinien Fälle des Hantavirus auf. Ähnliche Symptome wie beim Dengue-Fieber treten beim Zika-Virus auf. Dieser ist vor allem für Schwangere und die ungeborenen Kinder riskant. Generell gilt, dass sie lieber einmal mehr zum Arzt gehen. Auch nach der Rückkehr in Deutschland können noch Symptome auftreten. Sagen Sie Ihrem Arzt daher immer, dass sie in Argentinien unterwegs waren. Es wird empfohlen, sich häufig mit Seife und Wasser die Hände zu waschen.
Höhenkrankheit , Sonnenbrand und Luftfeuchtigkeit
Argentinien ist auch bekannt für seine Gebirgszüge. In den Anden finden Sie Gipfel bis zu Höhen von fast 7000m. Sollten Sie hier einen Aufenthalt planen, sollten Sie sich mit dem Thema Höhenkrankheit auseinandersetzen.
Diese Krankheit kann bereits ab 2600 Metern auftreten und löst Symptome wie Atemnot, Kopfschmerzen und Übelkeit aus. Achten Sie daher bei Aufstiegen darauf, diese langsam anzugehen. Dadurch kann sich der Körper besser an die dünnere Luft gewöhnen.
Aber auch Sonnenbrände entstehen in Argentinien schnell, daher sollte konsequent ein Sonnenschutzmittel verwendet werden. Als Schutz vor der höheren Sonneneinstrahlung ist die Verwendung einer Sonnenbrille und eines Huts eine große Hilfe.
Neben den hohen Temperaturen in einigen Teilen des Landes gibt es auch eine Luftfeuchtigkeit von bis zu 70–75 %. Der Körper ist bei einer hohen Luftfeuchtigkeit weniger belastbar. Packen Sie am besten Kleidung ein, die luftig ist. Vermeiden Sie es zudem, synthetische Materialien zu tragen. Vermeiden Sie zudem sportliche Aktivitäten, um nicht zu überhitzen oder zu dehydrieren. Es ist besonders wichtig, viel Wasser zu trinken und sich an schattigen Plätzen auszuruhen.
Vorsichtsmaßnahmen für Reisende
Reiseapotheke nicht vergessen
Doch bei jeder guten Vorbereitung kann es passieren, dass Sie krank werden. Daher ist eine Reiseapotheke sinnvoll. Packen Sie in diese ein Mittel gegen die Reisekrankheit und eines gegen Magen-Darmprobleme ein. Natürlich gehört auch Sonnenschutzmittel und Insektenschutzmittel ins Gepäck. Für alle Fälle sollten Sie zudem Schmerzmittel und Verbandsmaterial einpacken. Verschiedene Salben sind ebenfalls wertvoll, falls Sie stürzen oder ähnliches. Ein Handdesinfektionsmittel gehört ebenfalls in eine gute Reiseapotheke. Dieses sollte immer griffbereit sein.
Giftige und gefährliche Tiere
In Argentinien gibt es wenige gefährliche Tiere. Dennoch sollten Sie immer vorsichtig sein. In einigen Teilen des Landes leben giftige Spinnen und Schlangen. Daher ist es ratsam, geeignete Kleidung und Schuhe zu tragen. Das kann vor Bissen schützen. Sollten Sie dennoch gebissen werden, ist ein Arztbesuch nötig. Machen Sie ein Foto von dem Tier, falls es Ihnen möglich ist oder merken Sie sich, wie es ausgesehen hat. Unbekannte Gewässer sollten vermieden werden, da auch Krokodile und Piranhas in Argentinien leben.
Naturkatastrophen
Da es in Argentinien auch zu Naturkatastrophen kommen kann, sollten Sie sich für den Ernstfall über das nötige Vorgehen informieren. Vor allem Waldbrände und Lawinen können gefährlich werden. Auch Erdbeben und Vulkanausbrüche sind mögliche Gefahren. Ständig wird dieses Land jedoch nicht von schweren Naturkatastrophen heimgesucht.
Tipps zur Unterkunft und Verpflegung
Selbstverständlich ist auch die Wahl der Unterkunft wichtig. Die Unterkünfte in Argentinien sind nicht mit den europäischen Standards zu vergleichen. Im Allgemeinen sind die Zimmer sauber und gepflegt. Dennoch sollten Sie sich Fotos ansehen und Bewertungen durchlesen, bevor Sie eine Unterkunft buchen.
Verpflegung
Ein wichtiger Teil während Ihrer Reise ist natürlich auch die Verpflegung. Achten Sie auf jeden Fall darauf, dass Sie Wasser nur aus Flaschen trinken oder filtern bzw. abkochen. Leitungswasser sollten Sie, wenn möglich vermeiden. Auch für andere Dinge, wie beispielsweise Zähne putzen oder Geschirrspülen, sollten Sie Trinkwasser aus Flaschen benutzen. Das Wasser in Argentinien ist nicht immer sicher und kann zu Durchfallerkrankungen führen. Daher wird auch geraten, auf Eiswürfel zu verzichten. Die einzige Ausnahme ist, wenn die Eiswürfel geliefert werden.
Viele Gerichte in Argentinien sind sehr fleischlastig. Sie werden sicherlich einige neue Gerichte entdecken. Um Ihren Magen nicht zu überfordern, sollten Sie nicht zu viele Neuheiten in kurzer Zeit essen. In jedem Fall ist es wichtig, Fliegen von Ihrer Nahrung fernzuhalten. Zudem sollten Sie sich die Hände vor jeder Essenszubereitung und jedem Essen mit Seife waschen. Sollten Sie sich nicht sicher sein, woher das Essen kommt, verzichten Sie besser darauf. Durch diese Maßnahme wird das Risiko einer Infektion mit verschiedenen Krankheiten minimiert.