7 Tipps für Allergiker auf Reisen

7 Tipps die Allergiker auf Reisen berücksichtigen sollten

So lästig Allergien sind – auf Reisen an schöne Orte und Abenteuer in fernen Ländern brauchen Sie auch als Allergiker nicht zu verzichten.

Egal, ob Sie an einer Pollen-, Hausstaubmilben, Tierhaar-, Lebensmittel- oder Insektenstichallergie leiden: Mit einer klugen Planung, der richtigen Vorbereitung und einigen Vorsichtsmaßnahmen steht einem entspannten Urlaub ohne Schniefnase, tränenden Augen, Atemwegsproblemen, Hautausschlägen oder Magen-Darm-Problemen nichts im Weg.

 7 Tipps die Allergiker auf Reisen berücksichtigen sollten

Tipp 1: Das richtige Reiseziel wählen

Pollen- und Hausstaubmilbenallergiker können ihrer Allergie „entfliehen“, wenn sie das Reiseziel geschickt wählen.

Für Menschen, die an Heuschnupfen leiden, ist ein Urlaub im Hochgebirge oder am Meer besonders geeignet, da dort die Pollenbelastung nicht so hoch ist. Ein Urlaub im Hochgebirge ist auch für Hausstaubmilbenallergiker ideal, weil dort die kleinen Quälgeister kaum überlebensfähig sind. Das Gleiche gilt für Wüsten- und Gletschergebiete.

Um möglichst unbelastet reisen zu können, sollten Sie wissen, welche Pollenart Ihre Symptome auslöst. Ein Allergietest beim Facharzt für Allergologie sorgt schnell für Klarheit. Regionale Pollenflugkalender geben gute Hinweise darauf, wann und wo die eigenen Allergene verstärkt in der Luft sind oder wo die auslösende Pollenart vegetationsbedingt kaum oder gar nicht vorkommt. Für Birkenallergiker beispielsweise gilt: Im südlichen Mittelmeerraum und auf den Kanarischen Inseln gibt es kaum Birkenpollen, besonders viele dagegen in Skandinavien.

Tipp 2: Ein geeignetes Hotel aussuchen

Immer mehr Hotels richten sich auf die besonderen Bedürfnisse von Allergikern ein. Die Chance auf einen entspannten Urlaub steigt, wenn Sie bei der Wahl des Hotels individuell auf folgende wichtige Punkte achten.

  • Welche Bodenbeläge sind in den Zimmern?
    Für Hausstaubmilben-, Tierhaar- und Pollenallergiker sind Hartböden oder kurzflorige Teppiche günstig.
  • Können im Badezimmer Fenster geöffnet werden?
    In Bädern, die nicht gut gelüftet werden können, bildet sich leicht Schimmelpilz, der Allergien und Atemwegsbeschwerden auslösen kann.
  • Sind in den Klimaanlagen Pollenfilter eingebaut?
    Klimaanlagen können speziell für Allergiker mit Pollenfiltern ausgestattet werden. So entsteht eine nies- und schnupfenfreie Zone.
  • Sind in dem Hotel Tiere erlaubt?
    Wer gegen Tierhaare allergisch ist, wählt besser ein Hotel, das keine Tiere aufnimmt.
  • Achtet die Küche auf Nahrungsmittelunverträglichkeiten?
    Die Wahl eines Hotels, das auf Nahrungsmittelunverträglichkeiten eingeht, sorgt dafür, dass der Urlaub auch kulinarisch ein Genuss wird.

Ein Gütesiegel gibt zusätzliche Sicherheit: Hotels, die von der Europäischen Stiftung für Allergieforschung ECARF zertifiziert sind, haben nachgewiesen, dass sie umfangreiche Anforderungen für Allergenfreiheit erfüllen und somit Allergikern einen angenehmen Aufenthalt bieten.

Tipp 3: Ausreichend Medikamente mitnehmen

Um auf Nummer sicher zu gehen, sollten Sie Ihre Allergiemedikamente – egal ob rezeptpflichtig oder rezeptfrei – in ausreichender Menge mit auf die Reise nehmen.

Bei Flugreisen gehören Medikamente griffbereit ins Handgepäck. Flüssigkeiten sollten in einen durchsichtigen, wieder verschließbaren Plastikbeutel verpackt sein. Bei manchen Fluggesellschaften müssen Sie nachweisen können, dass die Medikamente für den persönlichen Gebrauch bestimmt sind – zum Beispiel durch eine ärztliche Bescheinigung.

Nehmen Sie die Medikamente in ihren Originalverpackungen mit: Das hilft bei der Sicherheitskontrolle am Flughafen, die Medikamente eindeutig der Bescheinigung zuzuordnen.

Tipp 4: Einen Plan B haben

Manchmal läuft trotz aller guten Planung und Vorinformation etwas schief: Im Flugzeug gibt es doch keine laktosefreie Milch, im Hotel ist entgegen der eingeholten Auskünfte keine Allergiker-Bettwäsche vorhanden, der Supermarkt am Urlaubsort führt kein glutenfreies Müsli. Alles nicht so schlimm – wenn Sie vorgesorgt haben.

Wer eine Nahrungsmittelunverträglichkeit hat, bringt am besten selber einen Snack und ein geeignetes Getränk mit ins Flugzeug und nimmt ein Sortiment an verträglichen Lebensmitteln mit ins Ferienhaus.

Hausstaubmilbenallergiker sind mit einem Reiseschlafsack für Allergiker im Gepäck auf der sicheren Seite.

Tipp 5: Die Autoanreise allergikerfreundlich gestalten

Mit ein paar einfachen Schutzmaßnahmen lässt sich die Reise zum Urlaubsort mit dem eigenen Auto allergenarm und damit entspannter gestalten.

Niesattacken und tränende Augen sind für einen Pollenallergiker immer unangenehm – am Steuer des Autos aber stellen diese allergischen Reaktionen eine Gefahr dar: Laut ADAC fährt ein Fahrer während eines Niesanfalls schon einmal 14 Meter im Blindflug. Die Suche nach einem Taschentuch bedeutet einen weiteren unaufmerksamen Moment.

Einige Antihistaminika machen müde – solche Präparate eignen sich nicht für Autofahrer.

Um das Autoinnere möglichst pollenfrei zu halten, bleiben die Autofenster am besten geschlossen. Für eine angenehme Temperatur bei pollenfreier Luft sorgt eine Klimaanlage mit Pollenfilter. Taschentücher sollten in Reichweite liegen. Eine Sonnenbrille schützt die Augen vor Reizungen.

Pollen- und Hausstauballergikern hilft es, wenn der Innenraum des Autos vor Reiseantritt gründlich gesaugt wird und Polster und Textilien dementsprechend von Allergenen befreit sind.

Mit einem individuell zusammengestellten Reiseproviant sorgen Nahrungsmittelallergiker für gut verträgliche Snacks auf der Reise.

Tipp 6: Sprachbarrieren überwinden

Trotz bester Vorbereitung können Allergiker während der Reise in die Situation kommen, anderen ihre allergischen Probleme zu vermitteln. Wird unterwegs oder am Urlaubsort eine andere Sprache gesprochen, kann es zu Verständigungsproblemen und Missverständnissen kommen.

Eine Übersetzer-App auf dem Smartphone oder ein Wörterbuch sind da eine enorme Hilfe. Wer das Wort für seine Allergie in der Landessprache kennt, kann schnell den richtigen Hinweis geben. Es macht daher Sinn, vorher einmal solche wichtigen Worte „zu lernen“.

Lebensmittelallergiker können Allergie-Restaurantkarten in der im Reiseland gesprochenen Sprache erstellen. Diese Karten informieren über das oder die Allergene sowie über unverträgliche Nahrungsmittel und werden im Restaurant abgegeben. Allergie-Restaurantkarten stellt zum Beispiel der Allergieinformationsdienst auf seiner Website in mehreren Sprachen zum Download bereit.

Tipp 7: Für den Akutfall vorsorgen

Sicher ist sicher: Allergiker sollten für einen medizinischen Notfall im Ausland gerüstet sein.

Eine Allergie – vor allem eine Allergie gegen Insektenstiche, Medikamente oder bestimmte Lebensmittel – ist eine wichtige Information für den Arzt, die lebensrettend sein kann. Ein Allergiepass hilft, medizinisch richtig behandelt zu werden. Den Allergiepass stellen zum Beispiel Fachärzte für Allergologie aus. Ideal ist eine Übersetzung in die Sprache, die im Reiseland gesprochen wird.

Häufig trägt die eigene Krankenkasse nicht alle Kosten für eine ärztliche Behandlung im Ausland beziehungsweise für einen möglichen Rücktransport. Eine Auslandskrankenversicherung deckt die Kosten ab, die von der Krankenkasse nicht übernommen werden. Auf diesen Schutz sollten gerade Allergiker nicht verzichten.

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